Making of „A view in the dark“

 

Meine ursprüngliche Idee für einen neuen Blogartikel war, auf die Namensgebung der Bilder dieses Projektes näher einzugehen. Ich fand aber, dass dies nicht genug Stoff bot und habe diese Idee schließlich verworfen. Dann erreichte mich vor ein paar Tagen eine Frage auf Facebook, ob ich ein Foto vom Aufbau hätte. Zunächst war ich ganz verwundert, denn ich weiß ja wie meinen Aufbau aussieht, der ist ganz und gar nichts Besonderes. Auf jeden Fall habe ich nun dies zum Anlass genommen, doch noch einen Artikel über dieses Projekt zu schreiben. Die Bilder zu "A view in the dark" findet ihr in übrigen hier.

Der erste Versuch. Das Bild vor der Bearbeitung. 1/20 Sek. bei f / 2,8, ISO 400, 100mm (EF100mm f/208L Macro IS USM)

Der erste Versuch. Das Bild nach der Bearbeitung. 1/20 Sek. bei f / 2,8, ISO 400, 100mm (EF100mm f/208L Macro IS USM)


Der erste Aufbau auf dem Esstisch im Wohnzimmer mit LED-Esstisch-Beleuchtung
Der erste Aufbau auf dem Esstisch im Wohnzimmer mit LED-Esstisch-Beleuchtung

Was den Aufbau betrifft, ist dieser wirklich nichts besonders, obwohl ich mir schon etwas dabei gedacht habe. Ich habe zunächst in zwei Etappen fotografiert, erstens um zu sehen ob meine Idee, die ich im Kopf hatte, überhaupt funktionierte. Zweitens wollte ich daraus lernen und Verbesserungen erzielen, was wiederum gut funktioniert hat. Meine Idee war, die Blätter für sich alleine darzustellen, auf das Wesentliche reduziert. Ich finde, dass viele Bilder dieser Art sehr viel glitzern und aus sich heraus leuchten, was auch immer ganz gut aussieht, aber absolut nicht meins ist. Deshalb habe ich einen schwarzen Stoff gewählt, den meine Frau von einem ihrer Nähprojekte über hatte. Dadurch wollte ich erreichen, dass der Betrachter nur Augen für das Objekt hat und außerdem die feinen Details besser hervorgehoben werden. Mein erster Versuch war auf unserem Esstisch im Wohnzimmer. Ich habe unsere LED-Beleuchtung über dem Tisch eingeschaltet und das Tuch mit dem Objekt einfach auf den Tisch gelegt. Die Ergebnisse fand ich ok, aber ich war nicht 100%ig zu frieden. Es fehlte mir die Schärfe in den Bildern. Außerdem habe ich nicht die Farbe hinbekommen, die ich mir ursprünglich erhofft hatte. Dies erforderte eine aufwändigere Nachbearbeitung. Was ich nun im zweiten Versuch ändern wollte, war das Licht. Ich arbeite am Liebsten mit natürlichem Licht, da dort die Farben am Besten in Erscheinung treten und ich in der späteren Entwicklung des Bildes weniger Arbeit habe.

Der zweite Versuch. Das Bild vor der Bearbeitung. 1/500 Sek. bei f / 2,8, ISO 1600, 100mm (EF100mm f/208L Macro IS USM)

Der zweite Versuch. Das Bild nach der Bearbeitung. 1/500 Sek. bei f / 2,8, ISO 1600, 100mm (EF100mm f/208L Macro IS USM)


Der Aufbau beim zweiten Versuch. Ort ist diesmal der Fußbode bei Sonnenlicht.
Der Aufbau beim zweiten Versuch. Ort ist diesmal der Fußbode bei Sonnenlicht.

 

Den zweiten Versuch, ein paar Wochen später, machte ich dann auf dem Wohnzimmerboden. Es muss schon ziemlich lustig ausgesehen haben. Es schien die Sonne durch die Terrassentür und ich legte das schwarze Tuch genau in die Sonne, um eine ideale Ausleuchtung zu bekommen. Im weiteren Verlauf des Shootings habe ich dann noch den Blitz von meiner Kamera dazu genommen, ihn aber um ca. 1 1/3 reduziert. Dies geschah aus einem Bauchgefühl heraus. Durch den zusätzlichen Blitz konnte ich den Iso Wert auf 400 reduzieren. An meinem Rechner konnte ich die Veränderungen gegenüber dem ersten Versuch deutlich sehen. Die Farbe des schwarzen Tuches kam sehr viel besser rüber und auch die Pflanzenreste waren sehr viel schärfer und auch detaillierter.

 

Wichtig war auch die anschließende Bearbeitung der Bilder am Rechner. Zunächst habe ich den Weißabgleich korrigiert. Es gibt verschiedene Tabellen, wann welches Licht den entsprechenden Wert in Kelvin hat. Ich mache es meistens nach Gefühl, so dass es für mich gut aussieht. Dies stimmt dann auch annähernd mit den Tabellen überein. Abgesehen von Weißabgleich, habe ich dann die dunklen Stellen verstärkt um einen wirklich tiefschwarzen Hintergrund zu bekommen. Die Pflanzenreste habe ich fast so gelassen. Ich habe etwas an der Helligkeit und minimal an der Farbe korrigiert. Während ich nach dem ersten Versuch richtig viel Arbeit reinstecke musste, habe ich beim zweiten nur die Details anpassen müssen.

 Ich hoffe ich konnte die Frage ausreichend gut beantworten. Wenn noch Fragen sein sollten, stellt sie bitte in die Kommentare. Wenn ich noch andere Beschreibungen schreiben soll, könnt ihr dies bitte auch in den Kommentaren schreiben.

Nachtrag:

 

Es kam die Frage auf, wie genau ich denn die dunklen Flächen noch dunkler bzw. schwarzer bekomme. Zunächst einmal benutze ich für die Entwicklung meiner Bilder momentan das Programm Lightroom in der Version 6.14 und ich fotografiere in RAW. Zur Helligkeitsregelung eines Bildes stehen mir bei Lightroom zunächst in den Grundeinstellungen der allgemeine Belichtungsregler, sowie der Tiefen und Schwarzregler zur Verfügung. Ähnliche Ergebnisse kann man auch erzielen, wenn man die Lichter- und Weißregler bedient. Es ist aber so, dass wir mit diesen Reglern das ganze Bild beeinflussen. Um nun einen spezifischen Teil, zum Beispiel einen Hintergrund zu verdunkeln, benutze ich gerne die Gradationskurve. Dort gibt es die Dunkel Mitteltöne und Tiefenregler um die dunklen Bereiche eines Bildes, meistens der Hintergrund, zu beeinflussen. Die Helle Mitteltöne und Lichterregler beeinflussen mehr die hellen Bereiche des Bildes, meistens das fotografierte Motiv des Bildes. Im konkreten Fall habe ich aber noch einen kleinen zusätzlichen Trick angewendet. Ich habe Pinselstriche hinzugefügt, worin ich die Sättigung und die Belichtung noch mal reduziert habe. So kam es zu dem extrem dunklen Hintergrund.

 


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